Wanderungen in den Dolomiten: unterwegs in Venetien, im Trentino, Südtirol und Friaul
In den Regionen Venetien, Trentino, Südtirol und Friaul erwartet Sie ein breites Spektrum an Dolomitenwanderungen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen und Ihnen die Haupttouren zu den wichtigsten Orten vorstellen, die Bergwanderer aus aller Herren Länder immer wieder begeistern.
Rundwanderung um den Monte Pelmo (3168 m ü. M.) – Provinz Belluno
Mit einer Gesamtaufstiegshöhe von 1600 Metern, bietet die Rundwanderung um den Monte Pelmo, vor allem gegen Ende der Tour, äußerst eindrucksvolle Panoramen. Die Wanderung beginnt am Col de la Viza, wo man das Auto parken kann. Von dort aus führt der Weg über die kleine Militärstraße, die auf dem Wegweiser als CAI 456 gekennzeichnet ist und dann über die Straße in Richtung Venezia-Hütte, welche man nach etwa zwei Stunden erreicht. Von hier aus gelangen Sie auf die Verbindungswand nach Nordosten, wo sich das Ball-Band oder auch „Cenghia di Ball“ befindet. Der gesamte Weg verläuft in exponierter Lage mal mit kleineren, mal mit größeren Einbuchtungen. Wenn man sich nach Süden wendet, gelangt man zum Valòn del Pelmo. Folgen Sie dem Schotterweg und Sie erreichen das obere Kar, den sogenannten Vant im Firnfeld. Halten Sie sich nun schräg links und gehen Sie in Richtung Nord-Nordost weiter, von wo aus Sie auf den Gipfel gelangen.
Marmolata: Gletscher und Klettersteig (3343 m ü. M.) – Provinzen Trient und Belluno
Die Landschaft, die diese Tour begleitet, gehört zu den schönsten in den Dolomiten. Man sollte allerdings den Schwierigkeitsgrad und die Wetterverhältnisse (Eis!) nicht außer Acht lassen. Für diese Tour benötigt man also Steigeisen, Eispickel, Klettergurt und -seile.
Lassen Sie Ihr Auto am Passo Fedaia stehen und nehmen Sie die Seilbahn zur Hütte Pian dei Fiacconi. Folgen Sie dem Weg Nr. 606 und gehen sie bergan bis zur Forcella Marmolada. Laufen Sie auf dem Klettersteig an der Nordflanke entlang. Auf etwa 3200 m Höhe, gelangen Sie in den Gletscherbereich. Hier empfiehlt sich die Benutzung von Steigeisen und Eispickel. Sie gelangen dann zur Gipfelhütte der Punta Penìa. Beim Abstieg folgen Sie dem Weg in Richtung Nord-Nordost bis die steile Felswand, die keine Klettersteige hat, auftaucht. Von hier aus gelangt man erneut zur Punta Penìa und Punta Rocca. Auf Geröllfeldern läuft man dann bis zum Pian dei Fiacconi.
Sasso Vernale (3054 m ü. M.)/Marmolatagruppe – Provinzen Trient und Belluno
Obwohl er zur Marmolatagruppe gehört, hat der Sasso Vernale dennoch eine zentrale Position und bietet dementsprechend einen exzellenten Blick auf die umliegende Landschaft.
Stellen Sie Ihr Fahrzeug an der Fociade-Hütte (wenige Minuten vom San Pellegrino-Pass entfernt) ab und beginnen Sie die Tour auf dem Weg Nr. 607, wechseln dann auf den Weg Nr. 612, der Sie, nach etwa 3-stündiger Wanderung, zum Passo Ombrettòla führt. Hier beginnt der Normalweg, auf dem Sie auf Abschnitten der alten Militärwege den Gipfel in 30 Minuten erreichen können. Für den Abstieg, kehren Sie erneut vom Passo Ombrettòla zur Cima Ombrettòla zurück und laufen Sie bergabwärts bis zur Forcella del Bachèt. Hier biegen Sie auf das Geröllfeld, von wo aus Sie wieder zur Hütte gelangen.
Cima dei Bureloni (3130 m ü. M.)/Palagruppe – Provinzen Trient und Belluno
Die Tour zur Cima dei Bureloni ist sehr vielfältig und überaus beeindruckend. Sie bietet eine außergewöhnliche Ansicht nicht nur auf die Focobòngruppe, sondern auch auf den nördlichen Abschnitt der Palagruppe.
Begeben Sie sich zum Rollepass und von dort zur Berghütte Baita Segantini. Folgen Sie dem Weg Nr. 710 bis zum Passo del Mulàz. Laufen Sie dann auf dem Weg Nr. 703 und überqueren Sie den Passo delle Farangole. Verlassen Sie den Weg und Sie erreichen den Gletscher Ghiacciaio delle Zirocole. Laufen Sie weiter bis zu dem Punkt, wo Sie zwischen Bureloni und Cima di Valgrande, zum Passo dei Bureloni durchgehen können.
Überquerung der Latemar-Kette (2846 m ü. M.) – Provinzen Trient und Bozen
Die Tour führt zu drei Gipfeln, der Östlichen Latemarspitze, dem Christomannosturm und dem Großen Latemarturm. Auf keinen Fall, sollte man sich den Weg in Richtung „Zauberwald“ entgehen lassen.
2-Tagestour: Start vom Hotel Carezza, von wo aus man zur Forcella Piccola gelangt. Machen Sie sich unterhalb des Col Cornon auf den Weg zur Östlichen Latemarspitze. Steigen Sie über die Südflanke ab, bis sie auf den Bivacco Rigatti stoßen (nach etwa 4 Std.). Beginnen Sie nun den Streckenabschnitt auf dem Klettersteig. Dafür sollten Sie über entsprechende Ausrüstung, wie Schutzhelm, Klettergurt, Karabinerhaken und Lochplatte verfügen. Folgen Sie dem Klettersteig, überqueren Sie die kleine Leiter an der überhängenden Wand und steigen Sie auf den Christomannosturm. Wandern Sie weiter bis zum Piano del Cimòn, wo der Klettersteig bei Forella dei Campanili endet. Begeben Sie sich von hier aus zum Übernachten in den Biwak Latemar. Überqueren Sie am zweiten Tag das Joch und folgen Sie den Wegen 12, 11 und 18, von wo aus Sie zum Ausgangspunkt zurück laufen. Gehzeit für den Rückweg ca. 3-4 Std.
Weiße Wand (2082 m ü. M.) – Provinz Belluno
Die Weiße Wand sollten Sie in den Monaten Oktober und November besteigen. Da in diesem Gebiet Zecken extrem verbreitet sind, empfiehlt es sich kühlere Perioden, wie die Zeit vor Wintereinbruch zu wählen.
Ausgangspunkt ist Candaten, wo sich ein kleiner Waldweg abzeichnet, auf dem man zum Kiesbett des Cordevole gelangt. Von dort aus folgen Sie der Mündung des Val Col dei Spin und steigen anschließend den Gebirgskamm des Col de la Cazeta hinauf. Sie gelangen zu den Almen des Col dei Porz. Auf 1180 m Höhe begeben Sie sich auf einen Felsweg ein, der oft schmal und in exponierter Lage verläuft. Etwas später führt dieser Weg direkt in das tiefliegende Tal. Wenn man sich rechts hält, am Palaza linke Hand vorbei, gelangt man zur Weißwand.
Tàmer Grande (2547 m ü. M.) – Provinz Belluno
Der Tàmer Grande ist ein überaus faszinierender, zur S. Sebastiano-Tàmer-Gruppe gehörender Gipfel zwischen Zoldotal und Agordotal.
Ausgangspunkt ist der Duran-Pass, von wo aus Sie dem Weg Nr. 524 bis zur Forcella La Porta folgen. Hier beginnt der Normalweg, mit dem man die Banca del Tàmer überwindet. Nachdem man einen Höhenunterschied von 800 m zurückgelegt hat, erreicht man direkt den Gipfel.
Piani Eterni und Monte Brandòl (2161 m ü. M.) im Feltrino – Provinz Belluno
Diese Tour auf dem Nationalparkgelände der Belluneser Dolomiten führt zu den Piani Eterni und dem grünen Gipfel des Monte Brandòl. Auf dieser Route kann es gut sein, dass Sie auf wilde Tiere stoßen.
Starten Sie vom Hotel Alpino (Val Canzoi), umrunden Sie den Lago della Stua und folgen Sie dem Weg Nr. 802, auf dem Sie in etwa 2,5 Std. die Piani Eterni erreichen. Begeben Sie sich dann auf den Weg Nr. 851, der direkt zur Forcella dell’Omo führt. Kurz zuvor, bei Laghetti, halten Sie sich rechts bis Sie, nach Überwindung von 1.500 Höhenmetern den Gipfel erreichen.
Forcella dei Pom (1957 m ü. M. ü. M.) – Provinz Belluno
Im Nationalpark Belluneser Dolomiten kann man auf dieser Tour voll und ganz in die Monti del Sole-Feruch eintauchen, die sich dem Wanderer in beeindruckender Kargheit präsentieren. Der Weg wird auch von Tourengängern genutzt, die zum Ostgipfel des Feruch aufsteigen.
Starten Sie vom Mistal, genauer gesagt von Gena Bassa und gehen Sie bergauf nach Gena Alta. Bei einem Brunnen biegen Sie auf den Weg Nr. 871 ein, der zu einer Gabelung führt, wo ein Pfad zur Forcella Zana abgeht. Folgen Sie dem Weg, bis Sie, nach etwa 3 Std., den Bivacco Valdo erreichen. Umrunden Sie den Südhang der Cima del Tornòn und folgen Sie dem Weg weiter bis zur Forcella dei Pom. Die Gesamtaufstiegshöhe beträgt 1550 m.
Monte Punta (1952 m ü. M.)/Pelmogruppe - Provinz Belluno
Diese Wintertour bietet einen atemberaubenden Blick auf den Monte Pelmo und das gesamte umliegende Gebirgspanorama.
Sie starten in der Ortschaft Costa im Zoldotal und biegen bei dem Brunnen auf den Weg Nr. 491. Wenden Sie sich dann nach rechts und folgen Sie dem Weg Nr. 499, der nach einer Gesamtaufstiegshöhe von 600 m direkt auf den Gipfel führt.
Überquerung der Lagoraikette und Cima di Cece - Provinz Trient
3-Tagestour. Auf dieser Route überquert man Geröllfelder und Felsgipfel aus dunklem Magmagestein. Die Tour ist für eine tägliche Wanderzeit zwischen 5 und 6 Stunden ausgelegt. Am ersten Tag erreicht man vom Rollepass den Bivio Aldo Moro. Am zweiten Tag begibt man sich vom Bivio Aldo Moro zum Bivio Paolo e Nicola. Am letzten Tag läuft man vom Bivio Paolo e Nicola zur Sadole-Alm und schließlich nach Ziano.
Cima dell'Uomo (3003 m ü. M.)/Marmolatagruppe - Provinz Trient und Belluno
Die Cima dell’Uomo bietet von allen Seiten ein herrliches Panorama. Er ist einer der höchsten Gipfel der südlichen Marmolata. Für den Normalweg muss man erfahrener Tourengänger sein. Bei dem Aufstieg, für den man 3 Std. benötigt, überwindet man einen Höhenunterschied von 1100 m.
Sie starten vom San Pellegrino-Pass und biegen, noch mit dem Auto in eine kleine Straße ein, auf der Sie einen höher gelegenen Platz erreichen, wo Sie Ihr Fahrzeug abstellen. Halten Sie sich in Richtung Nord-Nordost und umrunden Sie die Erhebung namens Om Piccol. Folgen Sie diesem gut beschilderten Weg bis zu dem großen Geröllfeld. Hier nun beginnt der gefährlichere Teil der Strecke. Laufen Sie im Zickzack weiter, damit Sie das Joch zwischen der Cima dell'Uomo und dem Gipfel gleich links erreichen. Halten Sie sich nach etwa 150 m in Richtung Südwand. Der weitere Verlauf der Tour gestaltet sich nun recht schwierig: Um den obersten Gipfel zu erreichen, muss man die Südwand praktisch „abschneiden“. Die Gipfelbesteigung ist damit fast abgeschlossen. Folgen Sie nun einfach nur noch der Spur im Geröll.
Innichriedelknoten (2891 m ü. M.)/Dreischusterspitzenmassiv - Provinzen Belluno und Bozen
Diese Tour ist sehr beliebt. Es wird geraten, sich frühmorgens vom Rifugio Auronzo auf den Weg zu machen. Biegen Sie in den Weg Nr. 101 ein und folgen Sie ihm bis zum Paternsattel und weiter bis zur Dreizinnenhütte. Nach Umrundung des Tobliner Knotens folgen Sie dem Weg Nr. 11-105, bis Sie den Innichriedl erreichen. Hier beginnt der mit den kleinen Männchen gekennzeichnete Weg. Im Kessel, am Fuße der Altensteinscharte angekommen, laufen Sie rechts weiter über das Geröllfeld, von wo aus man leicht den Innichriedel erreicht. Steigen Sie bergan den Hang hoch. Laufen Sie nach Ende des Pfades weiter, bis sie den Gipfel erreichen. Die Gesamtaufstiegshöhe beträgt 750 m.
Settsass (2571 m ü. M.) - Provinz Bozen
Diese einfache Tour ist für all diejenigen geeignet, die einen angenehmen Spaziergang ohne große Herausforderungen machen wollen.
Schlagen Sie am Valparolapass den Weg Nr. 24 ein, der um den Piz Ciampai herumläuft. Der Weg bietet herrliche Ausblicke auf die Umgebung der Cuturinesspitze bis hin zum Nordkamm. Folgen Sie dem Weg, der bald nach links abbiegt und auf dem man zum Gipfel gelangt. Nach kurzer Zeit schon sieht man das Gipfelkreuz. Wenn man die Bergspitze erreicht hat, ist man umgeben von einem fantastischen Panorama. Für den Abstieg folgen Sie dem Weg Nr. 24, bis dieser auf den Weg Nr. 23, mit dem die Settsass-Tour beendet wird, trifft. Die Gesamtaufstiegshöhe beträgt etwa 880 m.
Crep Nudo (2207 m) - Provinzen Belluno und Pordenone
Der Weg zum Crep Nudo verläuft anfangs über Wiesen und durch Wälder und setzt sich dann über felsiges Terrain, aber ohne übermäßige technische Schwierigkeiten fort.
Sie fahren mit dem Auto nach Villnöss und dann weiter nach Casera Crosetta. Stellen Sie Ihr Fahrzeug ab und laufen Sie auf der kleinen Schotterstraße in Richtung Casera Venal. Folgen Sie dem Weg über grüne Weiden in Richtung Crep Nudo bis zum Monte Crepon. Die Gesamtaufstiegshöhe beträgt etwa 1100 m.
Natürlich gibt es in den Dolomiten noch eine Reihe anderer Bergtouren. Wir haben uns hier allerdings darauf beschränkt, exemplarisch eine kleine Auswahl zusammenzustellen.