Die Dolomiten, UNESCO-Weltnaturerbe
Die Dolomiten erstrecken sich auf einem Kerngebiet von 142.000 Hektar über die fünf italienischen Provinzen von Belluno, Bozen, Trient, Udine und Pordenone. Dazu kommen weitere 90.000 Hektar, die als Pufferzone ausgewiesen sind.
Die Dolomiten bestehen aus Dolomit, einem Kalzium-Magnesium-Karbonat, das von Déodat de Dolomieu entdeckt wurde, dem ersten Geologen, der Proben dieses Gesteins analysierte. Diese besondere Art von Gestein wurde ihm zu Ehren schließlich Dolomit genannt. Nach ihm haben sich aber auch andere Wissenschaftler weiter mit der Zusammensetzung des Gesteins befasst, wie der Italiener Giovanni Arduino und der Deutsche Alexander von Humboldt.
Die Anerkennung durch die UNESCO erfolgte offiziell am 26. Juni 2009, als die Dolomiten während der in Sevilla stattfindenden 33. Tagung des Welterbekomitees in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen wurden. Eingereicht worden war die Kandidatur von den fünf genannten Provinzen, woraufhin die UNESCO die IUCN (International Union for Conservation of Nature) damit beauftragte, die betroffene Region auf der Grundlage der entsprechenden Kriterien zu prüfen. Die Untersuchungskommission kam schließlich zu dem Ergebnis, dass die Dolomiten aus botanischer, geologischer und landschaftlicher Sicht eine größtmögliche Ursprünglichkeit bewahrt haben und dass die gesamte Gebirgsregion eine der schönsten weltweit darstellte.
Die Menschen, die dort leben, nennen die Dolomiten oft die „bleichen Berge“. Dabei färbt sich ihr eigentlich durch den hellen Fels geprägtes Aussehen bei Sonnenuntergang in einem imposanten Farbenspiel von leuchtend Rot bis hin zu dunklem Violett, ein Phänomen, dem die Ladiner den Namen „Enrosadira“ gegeben haben.
In einem derart weiträumigen Gebiet den Schutz der Landschaft immer zu gewährleisten war allerdings kein leichtes Unterfangen. Immer wieder standen die Eingriffe durch den Menschen Problemen im Zusammenhang mit einer Landschaft gegenüber, die mit größter Sorgfalt und Umsicht zu behandeln war. Und das wurde stets berücksichtigt! Durch die Einrichtung zahlreicher Schutzgebiete, die darauf ausgerichtet sind, die Tier- und Pflanzenwelt der Region zu bewahren, war es möglich, die Dolomiten als ursprüngliche Landschaft zu erhalten, sie gleichzeitig aber auch jedem interessierten Besucher zugänglich zu machen. Selbst Möglichkeiten, hier verschiedene Sportarten zu betreiben, wurde nicht ausgeschlossen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Skikarussell Dolomiti Superski. Die Aussicht, zwölf verschiedene, über die gesamte Region verteilte Skigebiete mit einem einzigen Skipass nutzen zu können, hat dazu beigetragen, dass die Dolomiten in ihrer Gesamtheit auch bei sportlich interessierten Stammgästen nach wie vor attraktiv geblieben sind.
Besucher aus der ganzen Welt staunen angesichts des herrlichen Schauspiels, das die Dolomiten bieten, deren zerklüftete Gipfel schon in der Vergangenheit Inspiration für viele bekannte Künstler waren.